Geschichtliche Relevanz

Ursprünglich bestand die Alp aus zwei Hütten mit kleinen, anliegenden Bauten für Kleinvieh. Der Bau auf der östlichen Seite, heute zusammengebrochen, stammt aus dem Jahr 1811 und ist wahrscheinlich ein Wiederaufbau einer älteren Hütte. An deren Ostflanke schloss sich ein kleiner Bau (Schweinestall) an.  Das Hauptgebäude im Westen zeugt von einer guten Baukunst und hat ungewöhnliche Ausmasse (Länge ≥ 11 m). Es ersetzte einen älteren Stall, der parallel zum Hang angeordnet war.

Auf einer Felsplatte hinter der Hütte sind zwei Schriften eingemeisselt: „1877 – CADRA EMILIO“, und, in einer eher unbeholfenen Schrift,  „BATTISTA RUSCONI – 1877“. Der erste war sicher der tüchtige Mergoscese, der dem Bauvorhaben vorstand, 

Die Hütte hat zwei Stockwerke. Unten wurden die Kühe untergebracht, während das obere Stockwerk zweigeteilt war. Bergseitig lebten und arbeiteten die Älpler, und auf  der Südseite, mit einem separaten Eingang, wurden für die Nacht die Ziegen gehalten.

Interessant ist die Anordnung der drei oberen Fenster auf der Südseite, die ein Kreuz bilden. Dies hat kaum mit religiösen Motiven zu tun. Auf den Alpen wurde die Milch zum Absahnen in möglichst kühlen Kellern aufbewahrt, zu denen Kleintiere keinen Zugang haben durften. Die Umgebung ist aber so felsig, dass ein solcher Bau nicht realisiert werden konnte.  Da auf der Alp immer eine gute Thermik herrscht und die Nächte  kühl sind, wurden die Milchbecken auf aufgehängten Brettern vor den Fensteröffnungen plaziert, wo sie durch den Luftzug abgekühlt und vor Raub durch Kleintiere einigermassen geschützt waren.